Ein Trauma ist die Erfahrung einer Situation, die als lebensbedrohlich erlebt wird. Die individuellen Bewältigungsmöglichkeiten der betroffenen Person reichen nicht aus, weder Flucht noch Gegenwehr sind möglich. Dabei kann es sich sowohl um ein einmaliges Erleben von extremer Belastung handeln als auch um schlimme Ereignisse, die über einen längeren Zeitraum das Überleben in Frage stellen, wie z.B. Missbrauch, Vernachlässigung in der Kindheit oder Ähnliches.
Das Erleben eines Traumas führt zu massivem Stress im ganzen Körper. Unter guten Bedingungen und mit Hilfe von unterstützenden Beziehungen kann dieser abgebaut werden. Gelingt dies nicht, so schädigt dieser Stress nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Im Lauf der Zeit entsteht eine Trauma-Folgestörung wie die Posttraumatische Belastungsstörung, die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung und die dissoziative Identitätsstörung. Auch eine Borderline-Persönlichkeitsstörung kann sich auf diese Weise ausbilden.
Traumatisierte Menschen brauchen fachlich kompetente Hilfe und Begleitung, welche die Einzigartigkeit der Person und ihrer Geschichte im Blick hat.
Zu Beginn einer Traumabegleitung steht alles im Vordergrund, was für einen Menschen, der innerlich aus dem Gleichgewicht geraten ist, ein solides Fundament schafft: Entdecken und Fördern von dem, was stark macht und ermutigt, Erlernen von neuen Bewältigungsmöglichkeiten, Aufbau von guten und unterstützenden Beziehungen, Sicherer Abstand zu allem, was gefährdet, und nicht zuletzt ein guter Umgang mit der eigenen Gefühls- und Gedankenwelt. Dabei ist es wichtig, den Betroffenen in seinen eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten zu bestärken.
Erst mit einem solchen sicheren Fundament, mit dem Verständnis dessen, was aufgrund der Traumatisierung im Inneren entstanden ist, mit der Einordnung von Symptomen und Erinnerungen, mit der Erfahrung von Trost, mit dem Abbau von Angst und der Veränderung von Denk- und Verhaltensmustern entsteht eine Stabilität, die es möglich macht, sich den traumatisierenden Erfahrungen zu stellen. Wenn die betroffene Person begreift, dass die furchtbaren Erlebnisse Vergangenheit und überstanden sind, kann der innere Stress abgebaut werden. Trauer, Wut und Zorn finden angemessenen Ausdruck, das Denken und die Gefühle können sich verändern.So ist ein neuer Weg in die Zukunft möglich mit Hoffnung, Freiheit, Freude und Frieden .
Traumabegleiter sind Menschen, die Traumatisierte ein Stück dieses Aufarbeitungsweges begleiten. Diese Begleitung ist auf allen Ebenen wünschenswert – ob therapeutisch, beratend oder seelsorgerlich, aber auch im persönlichen Umfeld von Familie oder Freundeskreis.
Als Heilpraktikerin (Psychotherapie) ist es mir möglich, von Traumafolgestörungen Betroffene therapeutisch zu begleiten. Gerne informiere und unterstütze ich auch Menschen, die in enger Beziehung zu einer traumatisierten Person stehen.
Der Ansatz der Christlich orientierten Traumabegleitung nach ICTB ist methodenübergreifend. Zur Anwendung kommen verschiedene Vorgehensweisen aus Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, systemischer Therapie, Psychoanalyse, Gestalttherapie, Körpertherapie und weitere kreative Zugänge. Dabei erhält der Glaube als Ressource einen besonderen Stellenwert.